Conrad Schirmann neigt in seinen Arbeiten zur Abstraktion. Geboren 1957 in Kiel, empfand er die Realität bereits in jungen Jahren als einschränkend. Damals fehlten ihm jedoch die Werkzeuge, um seine Empfindungen auszudrücken. Als junger Mann entschied er sich für die Ferne, ging auf Wanderschaft und knüpfte dort Verbindungen zu Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen.

Zweiundzwanzig Jahre verbrachte Conrad Schirmann in München. Durch seine Freundschaft mit dem Galeristenehepaar Etta und Otto Stangl eröffnete sich für ihn die Welt des internationalen Kunstbetriebs und der Wille zum eigenen Schaffen.

Im Jahr 2020 begann Conrad Schirmann eine erste Serie von Gemälden zu malen. In der Abstraktion der Farbe fand er einen funktionalen Weg, um Gefühle, Emotionen und Erinnerungen auszudrücken, die er verbal nicht vermitteln konnte.

Einige meiner Bilder bestehen aus mehr als dreißig Schichten. Beginnend mit einer starken Basis folgen viele Schichten aufeinander, um Kontrast und Balance zu schaffen. Der Prozess ist dabei intensiv und schnell. Manchmal lösche ich einen Schritt, um nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Balance ist in jedem Aspekt des Lebens von grundlegender Bedeutung, gerade in der Malerei.

Eine Vielzahl von Farben, die durch seine Kontaminationstechnik miteinander verschmelzen und neue Formen entstehen lassen, bilden das Werk Schirmanns. Hier ist es die Herausforderung, verschiedene Farben so klar zu halten, dass sie ihre individuelle Farbgebung beibehalten und sich nicht gegenseitig beeinflussen.

„Ich wurde an der Ostsee geboren. Dort haben die Strände Dünen, die sich mit dem Wind bewegen. Dieser Strom der Welt ist seit Jeher mein Begleiter. Mitternachtsblau steigt es aus dem Meer in das tiefe Grün der Natur: die Feuchtigkeit, ihre Frische, das Gefühl von Frieden welches sie den Menschen bringt. Eine kraftvolle Botschaft des Lebens.“